„Dann mußt du verkaufen!“
Dieses unverschämte Argument wird immer mal wieder zitiert, wenn
Betroffene von Gesprächen berichten, die die Unmöglichkeit der Finanzierung der
„Abwassertechnik auf dem neusten Stand“ zum Inhalt haben.
„Ich kann das nicht bezahlen“, sagt und klagt der eine und die scheinbar logische Gegenrede ist dann: „Verkaufen!“
Auch beim Treffen in Wetzelsgrün kam das wieder auf den Tisch.
Wie ist diese Argumentationskette eigentlich weiter zu führen?
Der Gedankengang ist doch da nicht zu Ende. Es wird aber regelmäßig geschwiegen.
Und wenn ich sage regelmäßig , dann meine ich bisher jedes gehörte Beispiel in dieser Abfolge
Nicht selten kam der Satz vom Verkaufen aus dem Munde eines BüM, der ja meist auch Verbandsvorsitzender ist - leider.
Wie also weiter?
Was passiert eigentlich durch diesen Satz im Inneren eines Überforderten?
Ist er wie vor den Kopp gekloppt und schweigt er deshalb?
Wer, der nicht die Erfahrung des Übers-Maul-fahrens kennt?-!
Jetzt ist es aber inzwischen schon sooft passiert, daß man das ablegen muß.
Dieser billigen , hochgradig angreifenden Rede vom „Verkauf doch!“ muß entgegengetreten werden ,egal wer sie führt.
Horchen sie mal genau hin, was in dieser Rede mitschwingt. Bei weitem nicht nur die Logik, sondern eine gehörige Portion Zumutung, soziale Inkompetenz und Mißachtung.
Dieser Rede sollte als das tituliert werden, was sie ist: eine Unverschämtheit, eine Frechheit und zwar eine bodenlose und eine, die am gesunden Menschenverstand dessen zweifeln läßt, der sie von sich gibt.
Sie verletzt den gesunden Menschenverstand gleichermaßen wie die Gefühle des Belehrten. Und denen sollte man ruhig in seiner Erwiderung Ausdruck verleihen.
Einer hat das neulich getan und gefragt: „Was bist denn du für ein A-loch? Stimmts bei dir noch? So einen wie dich müßte man in der Jauchengrube versenken.“
Der Redner war nahe am Ausholen und hätte nicht jemand anderes das Wort ergriffen und abgelenkt.... es lagen Schläge in der Luft.
Diese Rede mit diesen mitschwingenden Botschaften, die den Untergang der sozialen Sicherheit des einen bedeuten,
kloppen also nicht nur vor den Kopp, sie lösen handfeste Gefühle aus.
Raus damit!!! Und zwar richtig. Die Dummschwätzer müssen was merken.
Was ist das für eine Zumutung: verkauf doch! Das sagen Landräte, deren Eltern und Großeltern aus dem Sudentenland vertrieben worden sind, die heute noch den Verlust der Heimat beklagen und hier und da auch echt bedauert werden, obwohl sie längst entschädigt sind und alles wieder haben, was sie verloren.
„Verkauf doch“, heißt also Verlust der Heimat.
„Verkauf doch“, das heißt, Verluste in hohen Größenordnungen. Wer in seinem Grundstück Hand angelegt hat,
weiß, daß er das nicht bezahlt bekommt.
„Verkauf doch“, heißt, sich in diese unsäglichen Mietverhältnisse begeben mit zweiter Miete in Form von hohen, unkalkulierbaren Nebenkosten.
„Verkauf doch“ ist hier in diesem Zusammenhang mit der Zwangsmaßnahme Abwasserterror alles andere als ein freiwillig, selbstbestimmter Akt, durchtränkt vom Geist der Einsicht in notwendige Gegebenheiten, weil es nicht mehr anders geht.
Es geht sehr wohl sehr anders, indem der Staat aufhört mit diesem Terror und seine soziale Verantwortung ausübt .
Gesetze, von Bürgern gemacht, die anderen Bürgern derart schaden, sind zu ändern.
Sie sind nicht Gott gewollt. Da wollen wohl am meisten die Geldgierigen und denen ist ofenbar egal, wie sie es aus wem herausquetschen.
„Volksvertreter bist du nicht“, rief der Empörte zu dem logisch Ungerührten, „Volksverräter bist du!“
Im Grunde meines Herzens denke ich das auch.